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OZ Bericht über das Konzert

Konzert: Der Gemeinschaftschor der Gesangvereine Frohsinn Lörzenbach und Eintracht Fahrenbach begeistern rund 400 Zuhörer in der Fürther TV-Halle. Am Ende werden Zugaben gefordert und gewährt

Draußen ist Herbst, drinnen Sommernacht

Fürth. Am Samstag standen die Autos vor der TV-Halle in Fürth bis zur Kröckelbacher Straße herunter, denn drinnen gab es eine musikalische Darbietung der Extraklasse zu erleben. In der mit circa 400 Zuschauern prall gefüllten Halle, gab der Gemeinschaftschor der Männergesangsvereine Eintracht Fahrenbach und Frohsinn Lörzenbach ein Konzert.

In einer kurzen Rede begrüßte der Vorsitzende vom Frohsinn ,Lörzenbach, Klaus Emig, die anwesenden Gäste schmunzelnd zum ,,Open-Air-Konzert in der TV-Halle“. Eigentlich habe man die Veranstaltung unter freiem Himmel abhalten wollen, ,,aber dafür sind wir zwei Wochen zu spät. Damals hatten wir noch Sommer, nun haben wir schon Herbst“, so Emig. Desweiteren begrüßte er den Bürgermeister von Fürth, Volker Oehlenschläger, die Ehrenbürgermeister Gregor Dörsam und Gottfried Schneider, den Vorsitzenden des Sängerkeis Weschnitztal-Überwald, Wolfgang Schlapp, sowie etliche anwesenden kommunalen Mandatsträger.

lnformative Moderation

Vor Wetterlaunen gut geschützt, begeisterte der über 50 Mann starke Gemeinschaftschor unter der Leitung seines Dirigenten Frank Ewald über mehr als eineinhalb Stunden lang die Zuhörer. Das vielfältige Programm reichte hierbei von Volksliedern über KIassiker, bis hin zur Neuinterpretation moderner Stücke und Neukompositionen. Moderiert wurden die, in einzelne Gruppen unterteilten Lieder, von den Sprechern Volker Bitsch und Erich Gerbig. Diese führten in die jeweilige Thematik ein, wozu auch Gedichte von Joachim Ringelnatz vorgetragen wurden. Als übergeordnete, den Abend umfassende Thematik kann aber das Stück ,,Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare gesehen werden, das die einzelnen Programmpunkte miteinander verwob.

Großartige Solisten

Den Anfang der musikalischen Darbietung machte das aus der Romantik stammende Volkslied ,,Lauf Jäger, lauf“, während das daran anschließende ,,Weit, weit weg“, welches im Original von Hubert von Goisern stammt, dem Alpenrock zuzurechnen ist. Mit im Programm standen Lieder wie ,,Sierra Madre del Sur“ und ,,La Montanara“, aber auch eigene Interpretationen von ,,Tage wie diese“ von den Toten Hosen und ,,Katrin“ von den Bläck Fööss. Zu hören waren auch zahlreiche Premieren, wie beispielsweise ,,Feuerzeug“ mit einem Solo von Chorsolisten Mathias Lannert, ,,Der kleine Teddybär“ oder ,,O Liebe“.

Ein besonderer Höhepunkt war das Mitwirken der Sopranistin Susanne Hoffmann-Rettig aus Scharbach. Ob Solo, wie in den Liedern „Somewhere over the Rainbow“ und „Arie an den Mond“, oder als Begleitung im Zusammenspiel mit dem Gemeinschaftschor – stets begeisterte die studierte Sängerin, welche seit 1999 Mitglied des Opernchores des Nationaltheaters Mannheim ist, das Publikum. Begleitet dabei wurde sie von Andreas Demmel auf dem Klavier.

Eindrucksvoll waren auch die Auftritte der Odenwälder Alphornbläser. In Trachten gekleidet und mit ihren 3,65 Meter langen Instrumenten aus Fichtenholz ausgestattet, setzten ihre Lieder immer wie-der eine willkommene Abwechslung. Es handelte sich um das Chorkonzert dieser Art. Bereits 2008 hatten beide Gesangsvereine, die seit mehr als 20 Jahren zusammenarbeiten, ein Open-Air-Konzert gegeben. Auch damals war der Zuspruch enorm. Beide Chöre probten seit Januar für diesen Abend: zunächst getrennt, später dann zusammen.

Im Gespräch mit der Odenwälder Zeitung bedauerte Emig den Umzug in die TV-Halle. Dieser habe die Zuschauererzahl künstlich begrenzt, sei aber angesichts der Wetterlage unumgänglich gewesen. Eine Entscheidung, die offentsichtlich richtige war: kurz for Beginn des Konzerts war noch ein kräftiger Regenschauer niedergegangen.

Sehen lassen konnte sich dieses Chorkonzert der Superlative jedoch allemal. Hiervon zeugte auch der ausgeprägte Applaus des Publikums nach jedem Beitrag, der zum Ende hin so stark anschwoll, dass noch dreimal eine Zugabe gegeben wurde. So kam das Publikum in den Genuss von Leonard Cohen’s „Hallelujah“, bevor Hoffmann-Rettig mit ihrer Solozugabe „Ich hätt getanzt heut Nacht“ die Stimmung aller im Saal passend wiedergab.

Nach einem Dank von Klaus Emig an alle Beteiligten wurden die Zuhörer mit „Sierra Madre del Sur“ verabschiedet. Ein Abschied, der nach einer solch imposanten Darbietung sicher nicht jedem leicht fiel.                                                                                                                       stu

Quelle: Odenwälder Zeitung Montag, 4. September 2017

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